
Warum ist das Lesen von Erklärungen entscheidend?
In den letzten Jahren sind viele falsche Informationen über Lebensmittel, die für Personen mit Zöliakie sicher sind oder nicht, verbreitet worden. Häufig gibt es Angst vor Produkten, die kein »glutenfrei«-Label haben, obwohl sie gemäß der EU-Gesetzgebung völlig sicher sind.
Der Hauptgrund dafür ist das Missverständnis der europäischen Gesetzgebung und die Übertragung von Praktiken und Empfehlungen aus einzelnen Ländern, ohne den tatsächlichen rechtlichen Rahmen zu berücksichtigen. Die Regeln in der EU sind einheitlich und gelten für alle Mitgliedstaaten, einschließlich Slowenien.
Um diese Fragen zu klären, hat die italienische Gesellschaft AssoCeliaci ein Bildungsvideo erstellt, das ausschließlich auf der geltenden EU-Gesetzgebung basiert. Das Video hilft zu erklären, wie man Etiketten richtig liest, wann ein Lebensmittel sicher ist und warum das Label »glutenfrei« nicht immer notwendig ist.
Was sagt die EU-Gesetzgebung zum Gluten?
Der grundlegende rechtliche Akt im Bereich der Lebensmittelkennzeichnung ist die Verordnung (EU) Nr. 1169/2011, die festlegt, dass alle Allergene – einschließlich Gluten – immer klar im Zutatenverzeichnis aufgeführt werden müssen, wenn sie vorhanden sind.
Das bedeutet, dass Gluten:
nicht verborgen sein darf,
nicht mit E-Nummern angegeben werden darf,
nicht von der Deklaration ausgeschlossen werden darf.
Darüber hinaus legt die Verordnung (EU) Nr. 828/2014 die Bedingungen für die Verwendung der Angaben „glutenfrei“ und „sehr geringer Glutengehalt“ fest. Es ist wichtig zu verstehen, dass das Etikett „glutenfrei“ freiwillig ist und dessen Fehlen nicht bedeutet, dass das Produkt nicht sicher ist.
Wenn ein Produkt keine glutenhaltigen Zutaten enthält und keinen Warnhinweis auf mögliche Spuren von Gluten hat, gilt es nach EU-Recht als sicher für Personen mit Zöliakie.
Was bedeuten die Hinweise „kann Spuren enthalten“?
Hinweise wie „kann Spuren von Gluten enthalten“ werden nicht willkürlich oder nur aus Vorsicht hinzugefügt. Der Hersteller darf sie nur auf Grundlage einer dokumentierten Risikobewertung zur Kreuzkontamination verwenden.
Wenn kein Risiko besteht, darf es keinen Hinweis geben, da dies irreführend wäre. Die Kennzeichnung von Gluten-Spuren ist daher eine gesetzliche Verpflichtung, die auf einer fachlichen Einschätzung basiert und keine persönliche Entscheidung des Herstellers ist.
Warum sind Produkte in Italien oft anders gekennzeichnet?
Häufig wird die Frage aufgeworfen, warum einige Produkte in Italien mit dem Hinweis „senza glutine“ gekennzeichnet sind, während dies in anderen EU-Ländern nicht der Fall ist, obwohl es sich um die gleichen Produkte handelt.
Der Grund liegt nicht in der Gesetzgebung, da diese in der gesamten EU gleich ist. Der Unterschied liegt im italienischen System, wo es ein besonderes Register für glutenfreie Produkte gibt, das von der AIC-Organisation geführt wird. Wenn ein Hersteller in dieses Register aufgenommen werden möchte, muss er das Produkt mit „senza glutine“ kennzeichnen, auch wenn es bereits natürlicherweise die Anforderungen erfüllt.
In Slowenien und den meisten anderen Ländern gibt es ein solches Register nicht, sodass gleiche Produkte nicht mit „glutenfrei“ gekennzeichnet sind, aber bei korrekter Deklaration ebenso sicher sind.
Die Rolle des Gluten-Free Hub EU
Im Gluten-Free Hub EU bauen wir nicht nur eine Gemeinschaft auf, sondern auch Wissen. Unser Ziel ist die Schulung von Personen mit Zöliakie, Gastronomen, Händlern und allen, die im glutenfreien Bereich tätig sind.
Wir glauben, dass das Verständnis der Gesetzgebung die Grundlage für Sicherheit, Vertrauen und Freiheit bei den täglichen Entscheidungen ist. Das Lesen von Etiketten ist kein Risiko – es ist ein Werkzeug, das uns die EU-Gesetzgebung zur Verfügung stellt.
Was gibt es Neues?



